9. Standortkonferenz Nachnutzung Flughafen Tegel: „Flughafen zieht aus. Berlin zieht ein.“
Forschung und Entwicklung, Wohnen und Arbeiten – in Tegel auf dem Areal des Flughafens sind das sind nicht mehr nur Zukunftsvisionen. Es gibt mit dem Herbst 2020 jetzt einen Schließungstermin für den Flughafen. Die Vorbereitungen für die Übernahme des Geländes und die Planungen für Berlin TXL mit der Urban Tech Republic und dem Schumacher Quartier werden konkret. Bei der Veranstaltung unter dem Motto „Flughafen zieht aus. Berlin zieht ein.“ können sich Besucherinnen und Besucher umfassend informieren und mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie zukünftigen Nutzern zentrale Aspekte aus den Themenbereichen Wohnen, Wirtschaft und Smart City diskutieren.
Die Veranstaltung am Dienstag, 6. November 2018 in der historischen Peter-Behrens-Halle auf dem Gelände der TU Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin beginnt um 17:30 Uhr und soll gegen 20:30 Uhr ausklingen.
Über die „Zukunft der Städte“ und „Wohnungen für Berlin“ sprechen an diesem Abend unter anderem:
- Senatorin Katrin Lompscher (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen)
- Prof. Dr. Sahin Albayrak (TU Berlin, Leiter Distributed Artificial Intelligence Laboratory)
- Prof. Dr.-Ing. Hans Gerber (Vizepräsident der Beuth Hochschule)
- Nicolas Zimmer (Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin)
- Snezana Michaelis (Vorstand der Gewobag)
- Christoph Beck (Vorstand der Degewo AG)
- Dr. Karsten Homrighausen (Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr)
Der aktuelle Planungsstand
Ein halbes Jahr nach Eröffnung des neuen internationalen Flughafens BER wird der Flughafen Berlin-Tegel geschlossen. Auf dem Areal entsteht dann in den folgenden Jahren ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien: die „Urban Tech Republic“ und ein modernes, nachhaltiges Wohngebiet – das „Schumacher Quartier“. Das Land Berlin hat die Tegel Projekt GmbH damit beauftragt, diese Projekte auf den Flächen des ehemaligen Flughafens zu entwickeln und zu realisieren. Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, erklärt zum Stand der Planungen für das Schumacher Quartier: „Die Hälfte der im Schumacher Quartier geplanten Wohnungen sollen durch drei städtische Wohnungsbaugesellschaften errichtet werden. Darüber hinaus kommen Wohnungsbaugenossenschaften und Baugruppen zum Zuge, auch alternative Wohnmodelle und studentisches Wohnen werden hier entstehen. Doch Stadt ist mehr als nur Wohnen, zur Stadt gehören eine öffentliche und grüne Infrastruktur, Räume zum Arbeiten und eine nachhaltige Mobilität. All diese Aspekte sind in der Planung des Schumacher Quartiers berücksichtig. Wo heute noch Flugzeuge starten, wird durch vorausschauende und integrierte Planung in wenigen Jahren ein lebendiges, ökologisches und sozial vielfältiges Stadtquartier entstehen.“
Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, kommentiert die aktuellen Fortschritte bei der Entwicklung von Berlin TXL: „Das innovative, in dieser Größenordnung weltweit einzigartige Energiekonzept für Berlin TXL ist jetzt mit Partnern aus der Industrie unter Vertrag. Gemeinsam mit den Berliner Stadtwerken und E.ON zeigen wir beispielhaft, wie die Berliner Energiewende gestaltet werden kann. Die Bebauungspläne für das Schumacher Quartier gehen noch im November in die Öffentliche Beteiligung. Und für die künftige Urban Tech Republic bemerken wir jetzt, wo das Zieldatum 2020 für die Schließung des Flughafens klar ist, ein zunehmendes Interesse von Institutionen und Unternehmen aus Forschung, Entwicklung und Industrie am Standort Berlin TXL.“
Der Planungsvorlauf
Nach einem mehrstufigen, diskursiven Werkstattverfahren mit Architekten sowie Stadt- und Landschaftsplanern hat das Land Berlin 2011 die Ergebnisse in einem entsprechenden Flächennutzungsplan für das Areal des heutigen Flughafens festgelegt.
In einem weiteren Werkstattverfahren mit den Planungsteams wurde 2012 der Masterplan entwickelt und 2013 vom Land Berlin verbindlich beschlossen und seitdem stetig weiterentwickelt, um unter anderem auch dem gestiegenen Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum Rechnung zu tragen. Parallel wurden die Bebauungsplanverfahren eingeleitet, damit schon mit Rückgabe des Flughafengeländes an die beiden Eigentümer – Bund (BImA) und Land – ein verbindliches Bauplanungsrecht für die zukünftigen Nutzungen besteht.
Im Juni 2018 hat das Abgeordnetenhaus von Berlin nach eingehender Prüfung den mit dem Volksentscheid „Berlin braucht Tegel“ gefassten Beschluss zu einer Offenhaltung des alten Flughafens für nicht umsetzbar erklärt. Für die beiden Nachnutzungsprojekte „Urban Tech Republic“ und „Schumacher Quartier“ gehen die Planungen jetzt uneingeschränkt weiter und werden auf der 9. Standortkonferenz der Öffentlichkeit präsentiert – eine weitere Maßnahme der Partizipation, die das Projekt von Anfang an begleitet hat.